
Lernaktivität 2: Persönliche Helden
Wir alle haben Menschen, die uns inspirieren, die wir bewundern und in besondere Weise respektieren. Manchmal dienen sie als Vorbilder. Durch den Austausch über ihre persönlichen Helden können die Schüler*innen sich gegenseitig besser kennenlernen und einen Einblick in verschiedene Kulturkreise erhalten.
Inhalte:
- Helden als Elemente und Symbole von Sozialisation und Kultur.
- Verschiedene Lesarten der Geschichte und unterschiedliche persönliche Vorlieben und Geschmäcker.
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen
Ziele:
- die Schüler*innen auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb der Gruppe aufmerksam zu machen.
- die Neugierde der Schüler*innen auf die Helden anderer Menschen zu wecken.
- sich in der Gruppe kennenzulernen.
- selbstkritisch gegenüber ethnozentristischen Perspektiven zu sein
- über die Rolle des Geschichtsunterrichts und der Medien als „Heldenmacher“ nachdenken.
Wenn die Gruppe groß ist, teilen Sie die Schüler*innen in Kleingruppen von 5 bis 6 Personen ein. Bitten Sie die Schüler*innen, damit zu beginnen, sich selbstständig drei Menschen zu überlegen, die ihre persönlichen Helden sind. Nach etwa fünf Minuten bitten Sie die Schüler*innen, ihre Wahl vorzustellen und zu erläutern, was sie an diesen Menschen bewundern.
Nehmen Sie sich genügend Zeit für einen echten Austausch. Bitten Sie jede Gruppe, auf einem Flipchart die Namen der Helden, ihre Nationalität und gegebenenfalls die Bereiche, in denen sie berühmt wurden, wie z.B. Sport, Musik, Kultur, Politik, aufzulisten. Bitten Sie im Plenum jede Gruppe, den anderen Kleingruppen ihr Flipchart zu präsentieren.
In einer Nachbesprechung sollten Sie notieren, welche Helden, falls vorhanden, mehr als einmal erwähnt werden oder häufig auftreten. Dann bitten Sie die Schüler*innen, zu sagen, ob ihnen die Übung gefallen hat, und diskutieren Sie dann die folgenden Fragen:
- Gab es Überraschungen oder Helden, die niemandem bekannt waren? Warum?
- Gab es einen Trend, z.B. in Bezug auf Nationalität oder Geschlecht? Wenn ja, warum sind die meisten Helden der gleichen Nationalität, des gleichen kulturellen Hintergrunds oder Geschlechts? Sind sie Inländer oder Ausländer?
- Was ist es, das uns dazu bringt, einige Helden zu schätzen und andere nicht?
- Glaubst du, dass deine Helden universell sind? Warum oder warum nicht?
Diese Übung kann abwechslungsreicher gestaltet werden, wenn die Schüler*innen vorher gebeten werden, Fotos, Schallplatten oder Zeitungsausschnitte ihrer Helden mitzubringen. Alternativ können Sie Zeitschriften oder Zeitungen, insbesondere Jugendmagazine, sammeln und den Schüler*innen im Raum überlassen. Der Hintergrund der Übung, dass unsere Auswahl an Helden relativ ist und von unserer Kultur abhängt, kann besser herausgearbeitet werden, wenn die Gruppe multikulturell ist. Aber auch Alters- und Geschlechterunterschiede in der Gruppe können diesem Ziel dienen.
Als zusätzliches Element der Übung können Sie einen Helden oder eine Heldin aussuchen, der/die Ihrer Meinung nach in diesem Zusammenhang Ihren Schüler*innen vorgestellt werden sollte. Der Held oder die Heldin könnte jemand sein, der große Charakterstärke bewiesen hat oder etwas Besonderes gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus erreicht hat.
Diese Übung wurde entnommen aus: Council of Europe (2016): Education pack All different All equal.