Lernaktivität 2: Geführte Diskussion

Lernaktivität 2: Geführte Diskussion

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Schnelle Debatte

Die Lehrkraft stellt der Klasse eine Aussage zu dem ausgewählten Thema vor.

Die Aussagen sollten leicht verständlich sein, sollten aber so ausgewählt werden, dass sie ein gewisses Maß an Unstimmigkeiten in der Klasse hervorrufen, z.B. „Krieg ist niemals akzeptabel“ oder „Die Regierung sollte anderen Ländern keine Hilfe leisten, wenn wir das Geld hier brauchen“.

Die Lehrkraft bittet die Schüler*innen, über die Aussage nachzudenken und auf ihrem Post-its eine Zahl zwischen 1 und 5 zu notieren, die auf dieser Skala basiert:

  • 1 bedeutet ‘Ich stimme voll und ganz zu’
  • 2 bedeutet ‘Ich stimme zu’
  • 3 bedeutet ‘Ich bin mir nicht sicher’
  • 4 bedeutet ‘Ich stimme nicht zu’
  • 5 bedeutet ‘Ich stimme überhaupt nicht zu’

An dieser Stelle bittet die Lehrkraft die Schüler*innen, sich gegenseitig ihre Nummern zu zeigen, jemanden zu finden, der eine andere Nummer hat als man selbst (vorzugsweise so unterschiedlich wie möglich), und sich mit dieser Person zu einem Paar zusammenzuschließen. Das Paar hat dann 5 Minuten Zeit, um zu besprechen, warum es die jeweilige Nummer für die Erklärung gewählt hat.

Nach diesem Austausch nimmt die Lehrkraft ein kurzes Feedback entgegen und fragt, ob jemand seine Nummer ändern möchte und warum.

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Wandernde Diskussion

Erstellen Sie 3 große Schilder: ZUSTIMMEN; NICHT ZUSTIMMEN; NICHT SICHER.

Platzieren Sie die Schilder „Zustimmen“ und „Nicht zustimmen“ an gegenüberliegenden Ecken des Raumes, wobei das Schild „NICHT SICHER“ in der Mitte angebracht ist, so als ob es entlang einer imaginären Linie verläuft.

Lesen Sie nacheinander einige bereits vorbereitete Aussagen zur Diskussion über das gewählte Thema vor und bitten Sie die Schüler*innen, sich zu dem Schild zu stellen, das ihre Meinung zu dem Thema wiedergibt.

Betonen Sie, dass es in Ordnung ist, in der Mitte zu bleiben, der Debatte zuzuhören und sich dann entsprechend der eigenen Beurteilung zu einer Seite hin zu bewegen.

Wenn die Schüler*innen eine Position eingenommen haben, bitten Sie sie zu erklären, warum sie diese Position eingenommen haben.

Ermutigen Sie den Dialog/Debatte unter Schüler*innen, um diejenigen zu überzeugen, die ihre Meinung nicht mitteilen wollen und sich für eine Seite entscheiden.

Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung einer guten Stellungnahme – eine, die ein offenes Ende hat und die Gelegenheit zu einer Vielzahl von Meinungen bietet. Erklärungen sollten eine Reihe von Reaktionen und Interpretationen hervorrufen.

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Meinungskarten

Bilden Sie mit Hilfe eines Bandes oder einer Schnur eine große Linie am Boden.

Positionieren Sie an einem Ende der Linie ein Blatt mit „ICH STIMME ZU“ und am anderen Ende ein Blatt mit „ICH STIMME NICHT ZU“.

Teilen Sie die Klasse in Gruppen zu 4 oder 5 Personen auf und teilen Sie jeder Gruppe eine Reihe von bereits vorbereiteten Meinungskarten mit unterschiedlichen Positionen und Meinungen zu einem bestimmten Thema aus.

Jede Person in der Gruppe nimmt eine Karte und liest sie vor.

Die betreffende Person legt dann ihre Karte auf die Linie.

Die anderen Mitglieder der Gruppe sagen, ob sie mit der Anordnung, in der die Karte liegt, einverstanden sind, oder ob sie der Meinung sind, dass sie verschoben werden sollte, und geben ihre Gründe an.

Sobald die Gruppe ihre Arbeit beendet hat, können die anderen Schüler*innen einschreiten und ihre Meinung zu den Vorgängen äußern, ob sie damit einverstanden sind oder nicht.

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Spektrum-Debatte

Stellen Sie der Klasse die beiden gegensätzlichen Standpunkte vor und achten Sie darauf, dass sie ausgeglichen sind, d.h. dass der eine nicht eindeutig begründbarer ist als der andere.

Legen Sie an der Vorderseite des Klassenzimmers oder in einem anderen geeigneten Raum ein Stück Schnur auf den Boden, um das Meinungsspektrum, das zwischen den beiden Ansichten liegt, darzustellen.

Geben Sie jedem*jeder Schüler*in einige Minuten Zeit, um die beiden Ansichten zu überdenken und sich dann entlang des Spektrums an einer Stelle zu positionieren, die seine Ansichten widerspiegelt.

Wenn alle in Position sind, bitten Sie sie, mit den Schüler*innen in ihrer Umgebung (maximal 3 Schüler*innen in einer Gruppe) zu sprechen und zu erklären, warum sie dort stehen.

Bitten Sie die Schüler*innen anschließend, sofern es eine angemessene Meinungsvielfalt gibt, jemanden zu bestimmen, der irgendwo auf der anderen Hälfte des Spektrums liegt, d.h. eine andere Meinung als er selbst hat, in Zweier- oder Dreiergruppen zu diskutieren, warum er seine Position vertritt.

Bitten Sie schließlich die Schüler*innen, sich nach dem Stand ihrer Gespräche neu zu gruppieren. 

Diese Lernaktivität ermöglicht es den Schüler*innen, sich in der Klasse mit einem Spektrum von Ansichten zu Themen auseinanderzusetzen, die von stark gegensätzlichen, aber gerechtfertigten Positionen aus betrachtet werden können, z.B. Ansichten zur Inhaftierung versus wiederherstellende Gerechtigkeit für Menschen, die ein Verbrechen begangen haben.

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Debatte im Stil von Oxford

Die Schüler*innen werden in folgende drei Gruppen eingeteilt: 1. die Gruppe der Befürworter; 2. die Gruppe der Gegner; 3. das wahlberechtigte Publikum (die Mehrheit der Schüler*innen gehört dieser Gruppe an).

Die Lehrkraft teilt mit, dass Schüler*innen, die Mitglied einer der Parteien werden, eine kurze Rede halten müssen.

Jeder Seite stehen 10 Minuten zur Verfügung, um die erste Rede von nur 3 Minuten vorzubereiten und dabei in wenigen Punkten ihre Position zu verteidigen.

Die Debatte kann nun beginnen: pro Partei wird je eine 3-minütige Rede – nur ein Redner – vor dem Publikum gehalten.

Die Parteien machen sich Notizen über die Positionen der Gegenseite, um die Gegenrede vorzubereiten. Die Zuhörer werden gebeten, mit den Stimmzetteln (Daumen hoch und Daumen runter) abzustimmen. Die Lehrkraft notiert die Ergebnisse.

Unter Berücksichtigung der ersten Phase der Debatte erhält jede Partei weitere 10 Minuten Zeit, um eine möglichst lange Rede von mindestens 5 und maximal 8 Minuten vorzubereiten, in der sie ihren Standpunkt ausführlich darlegt.

Die zweite Phase der Debatte erfolgt folgendermaßen: Pro Partei wird eine 5- bis 8-minütige Rede – nur ein Redner – vor dem Publikum gehalten.

Das Publikum kann jeder Partei eine bis drei Fragen stellen, um bestimmte Punkte zu klären. Die Partei kann entscheiden, ob sie alle Fragen beantworten will oder nur eine oder keine davon.

Die Zuhörer werden gebeten, ihre Schlussabstimmung mit Hilfe der Stimmzettel (Daumen nach oben und Daumen nach unten) abzugeben. Der Gewinner der Debatte muss die Mehrheit der Stimmen haben.